STERNWALDHONIG
Frühlingshonig besteht aus einer Akazien- und Lindenblütenmischung. Je nach Jahr bringen die Bienen aus dem Baumbestand in Freiburgs Stadtteil Wiehre einen leichten und blumigen Frühsommerhonig ein. Er ist von hellgelber Farbe und wird im Laufe des Jahres kristallin.
Sommerhonig besteht aus der Waldtracht des nahe gelegenen Sternwalds. Er ist von dunkler Farbe, sein Geschmack ist kräftig und eher malzig.
Jeder Schleuderdurchgang bringt einen anderen Honig, der jeweils anders schmeckt. Manchmal machen schon drei Tage Differenz zwischen den Schleudergängen geschmacklich etwas aus. Sternwaldhonig ist nicht normiert, er muss nicht immer gleich schmecken und er wird auch nicht immer gleich schmecken. Honig aus dem Supermarkt muss diese Kriterien erfüllen, muss stets von gleicher Farbe und Konsistenz sein. Mein Honig ist individuell, ein Naturprodukt und ohne Rückstände von Spritzmitteln aus der gewinnoptimierten Landwirtschaft.
Wir belassen den Honig so wie er ist. Nach dem Schleudern wird der Honig innerhalb eines Tages erntefrisch in Gläser abgefüllt. Er wird nicht erwärmt oder gerührt. Der Honig wird nach einiger Zeit kristallin, d.h. alle Inhaltsstoffe wie gesundheitsfördernde Enzyme usw. bleiben erhalten.
Honig dient der Gesundheit. Bienenhonig ist nicht nur wohlschmeckend, er ist auch von alters her eine der natürlichsten Arzneimittel der Welt. Man sagt ihm eine keimtötende und antibakterielle Wirkung nach. Er ist frei von künstlichen Konservierungsstoffen und fast unbegrenzt haltbar.
Was bedeutet „Standorthonig“?
Die Bienen kommen an keinen anderen Standort, sie tragen stets am gleichen Ort ihren Honig ein. Der Geschmack des Honigs ist Resultat der Vegetation und des Jahreslaufs. Die Völker werden nicht versetzt, werden nicht mit Umzügen in Stress gebracht. Die Bienen sind ruhig und eher sanfter Natur. Wir verzichten auf viele verschiedene Sorten Honigs. Es gibt zum Beispiel keinen Rapshonig, der aus der Ernte konventionell gespritzter Anbauflächen resultiert. Ich erspare meinen Völkern Ortswechsel in eher monokulturell ausgerichtete Flächen. Folglich gibt es auch keinen ganz reinen Tannen- oder Akazienhonig. Je nach Vegetation kann es auch vorkommen, dass schon der Julihonig einen starken Tannenanteil hat während in anderen Jahren die Anteile der Blüten noch stark dominieren.
Ich verzichte darauf, meine Völker in den Hochschwarzwald zu transportieren oder mit ihnen zu wandern. Immer häufiger sind die Sommer so heiß, dass die Völker wegen Nahrungsmangels verhungern, wenn sie allein auf eine einzige Tracht, z.B. die Waldtracht, angewiesen sind. Im Jahr 2018 sind reihenweise Völker im Sommer verendet. Das passiert meinen Völkern im Freiburger Osten nicht. In den angrenzenden Haus- und Schrebergärten gibt es auch in schlechten Jahren immer genug Bienenfutter, da die Vegetation verschieden und über das Jahr ausreichend verteilt ist.