Das Bienenjahr (alte Version)

DAS BIENENJAHR

Frühjahr

Mit den ersten Sonnenstrahlen des Frühlings erwacht der Bien aus seiner Winterruhe. Die Winterbienen, die seit Monaten dicht aneinander gekauert im Dunkeln saßen, machen jetzt ihre ersten Flugversuche. Der erste Flug (Reinigungsflug), der bei Temperaturen über 10 Grad angetreten wird, dient auch der Reinigung der Kotblase, die während des ganzen Winters nicht geleert wurde.

Ab diesem Moment geht die Entwicklung des Biens rasant voran. Durch das erhöhte Blütenangebot entwickeln sie sich jetzt extrem schnell weiter. Durch die Aktivität der Königin, die bis zu 1500 Eier pro Tag legt, wird das Volk sehr schnell größer und beginnt dafür neue Waben zu bauen. In dieser Zeit werden auch Drohnen vom Volk gezüchtet, die dann später andere Königinnen bei ihrem Hochzeitsflug begatten sollen. Wenn die Bienen auf dem Höhepunkt ihrer Kraft sind, beginnen sie sich eine neue Königin zu schaffen. Die alte Königin verlässt mit Hilfe der alten Bienen die Beute und das Volk beginnt zu schwärmen. In diesem Moment entsteht ein neues Volk – ein Ableger. Nachdem die Königin sich von mehreren Drohnen anderer Völker hat befruchten lassen, ist sie jetzt in der Lage, befruchtete Eier zu legen und kann damit das Überleben des Bienenvolkes sichern.

 

 

Sommer

Im Sommer, nachdem der Imker schon mehrere Male den Honig entnommen und ge­schleudert hat, bereitet sich der Bien schon auf den nächsten Winter vor. Die Lege­leistung der Königin nimmt stark ab. Das Brutnest, das zur Schwarmzeit prall und rund ist, wird wieder kleiner und dadurch werden Wabenzellen frei.

Die Bienen sind jetzt damit beschäftigt, Nektar in den Stock zu tragen und die Waben­zellen mit Honig zu füllen, der den Bienen das Über­leben über den Winter sichert. Der Imker fängt nach und nach damit an, den Bienen flüssigen Zucker anzubieten, damit sie diesen zur Überwinterung einlagern können. Drohnen, die jetzt noch im Magazin sind, werden nicht mehr benötigt und von den Arbeiterinnen vertrieben.

 

 

 

 

 

Herbst

Das Volk kommt immer mehr zur Ruhe und die Anzahl der Bienen in den Magazinen geht zurück. Je nach Außentemperatur machen die Bienen noch kleinere Ausflüge, verlassen ihr Quartier aber nicht mehr wesentlich.

In kälteren Nächten müssen die Bienen ihr verbliebenes Brutnest auf 35 Grad halten. Aus dieser Brut entstehen die letzten Winterbienen, die jetzt das Volk und vor Allem die Königin über den folgenden Winter retten soll.

 

 

 

 

 

 

Winter

Je kälter der Winter wird, desto enger müssen die Bienen zusammenrücken. Der Bien bildet eine feste Traube, die je nach Temperatur fester oder loser angeordnet ist. In der Mitte der Traube wohnt die Königin und hat den wärmsten Platz. Das Bienenvolk erzeugt Wärme, indem es ständig vibriert und damit Wärme erzeugt.

Um eine gerechte Lebenserwartung zu haben, wechseln sich die Bienen bei dieser Tätigkeit so ab, dass sich die äußeren und weiter innen befindlichen Bienen mit ihrer wärmeerzeugenden Arbeit abwechseln. Nach etwa zwei Monaten beendet die Köni­gin ihre Bruttätigkeit und das Volk wird komplett brutfrei und kann so Winter­ruhe mit einem Minimum an Anstrengung und mit Hilfe des eingelagerten Honigvorrats überstehen.